Heutige Dieselmotoren basieren immer noch auf den Grundlagen der Originalerfindung
Rudolf Diesel wurde in Paris geboren, nachdem seine Eltern aus Deutschland emigrierten. Er studierte in England und legte später sein Ingenieurs-Diplom in der Polytechnischen Universität München ab, wo er ein Schüler des Kühlschrank-Erfinders Carl von Linde war. Bei dessen Unternehmen arbeitete er später als Angestellter.
Zwischen 1893 und 1897 arbeitete er für die Krupp-Gruppe, konkret in der prestigereichen MAN AG, die seinerzeit bereits Motoren herstellte.
Rudolf Diesel sah sich als Sozialtheoretiker. Er schrieb ein Werk, Solidarismus, das seine Sichtweise des Unternehmen widerspiegelte. Aber sein Beitrag erregte in Fachkreisen kein großes Aufsehen.
In der Nacht vom 29. auf den 30. September verschwand er von dem Schiff, das ihn von Antwerpen nach England bringen sollte. Es besteht keine Klarheit darüber, was geschehen war, nur, dass seine Leiche einige Tage später von der Küstenwache gefunden wurde. Es wurde viel über die Ursachen seines Todes spekuliert: Selbstmord, da er einigen Quellen zufolge bankrott war; ein Unfall auf dem Schiffsdeck, ausgelöst durch einen Schwindelanfall – denn er litt unter Migräne – oder aber ein Mord aus Profitgründen – sein Motor stellte wegen der fehlenden Notwenigkeit, Kohle zu verbrennen, eine Gefahr für die Unternehmen dieser Branche dar.
In seiner Freizeit arbeitete Diesel an der Entwicklung eines leistungsfähigeren Motors als der damals existierenden, denn jene brauchten die externe Zündung der internen Mischung aus Luft und Brennstoff.
Diesel schaffte es, eine interne Zündung zu erzeugen: er komprimierte die Luft im Zylinder und erhitze sie so, dassder Bennstoff, der kurz vor Ende der Druckperiode mit der Luft in Kontakt kommt, von allein zündet.
Im Jahr 1892 stellte er sein Projekt fertig und ein Jahr später erhielt er das Patent für den Dieselmotor.
Sein Beitrag brachte enorme Vorteile: kleinere und leichtere Motoren als die bis datoexistierenden, vor allem aber solche, die keine zusätzliche Brennstoffquelle für die Zündung benötigten. Diesels Motor fuhr außerdem mit einer theoretischen Leistungskraft von 75% im Vergleich zu den 10%, den traditionelle Dampfmotoren erreichten. Das führte zu einer bedeutenden Kosteneinsparung.
Diesel verdiente schnell viel Geld mit seinem Patent: die Industrie setzte seinen Motor für Autos, LKWs und Schiffe ein, aber auch für Elektrorohre, Stromanlagen u.v.m.
Heutige Dieselmotoren orientiren sich in ihren Prinzipien immer noch an der Originalerfindung.
Diesel, der seinen Motor in der Industrie eingesetzt sehen wollte, nahm Kontakt zu den größten Maschinenherstellern her. Bei einem wurde er angestellt, um den ersten Prototyp herzustellen, den er 1893 beendete. Bei einer der Betriebstests verlor er fast sein Leben, als einer der Motoren explodierte; dieser Unfall brachte den Beweis dafür, dass der Brennstoff ohne Funken zünden konnte.
Dokumentarfilm Die Diesel-Story, der Shell Oil Company aus dem Jahr 1952. (Auf Englisch).
1936 präsentierte Mercedes Benz in der Berliner Automobilausstellung das erste Dieselauto in Serienproduktion – 50 Jahre später als den Benzinmotor von Otto.
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